Altersbilder in den Medien

Altersbilder in den Medien

Altersbilder in den Medien beeinflussen die Wahrnehmung der älteren Generationen in der Gesellschaft. In der Werbung sind Bilder von älteren Menschen zu sehen, wenn es um Erfahrung geht, etwa wenn ein Fachmann mit Kennermiene einen Wein beurteilt oder Ähnliches.
Dass auch Modefirmen gelegentlich mit älteren Menschen werben, ist eine Entwicklung jüngeren Datums. Eine der ersten Frauenzeitschriften, die sich um älteres Publikum bemühte, war die von 1989 bis 2010 in München erscheinende Frauenkulturzeitschrift „ab 40“. Darin wurden Frauen porträtiert, die eine spannende Geschichte haben und eigene Wege gegangen sind. Die Art, wie sie fotografiert wurden, unterschied sich von der gängigen Bildsprache in Magazinen.

Wenig ältere Frauen

In Schwarz-weiß-Portraits waren Frauen jeden Alters in der ihr eigenen Schönheit zu sehen. Es waren ausdrucksvolle Bilder. Die Würde stand im Vordergrund. Ansatzweise scheint sich die Darstellung älterer Menschen auch im Fernsehen zu wandeln. Etwa, wenn sich die Schauspielerin Christiane Hörbiger in ihren Filmrollen noch jenseits der 70 verlieben darf und nicht mit der Schürze in der Küche sitzen muss. Dennoch sind gerade ältere Frauen im Fernsehen unterrepräsentiert, beschreibt das Internetmagazin für Pflegekräfte geroweb. Eher noch seien ältere Männer als Ratgeber in Infosendungen oder Diskussionsrunden zu sehen. In Nachrichten und Magazinen würden alte Menschen laut geroweb häufig als passive Wesen dargestellt, krank und hilflos. Dabei sei bis zum Alter von knapp 80 Jahren nur ein sehr kleiner Teil älterer Menschen pflegebedürftig. Nur etwa fünf Prozent der über 65-Jährigen leben in einer Senioreneinrichtung. Jedoch: Nach einer Untersuchung von Reinhard Dierl befassten sich vor 20 Jahren zumindest noch 40 Prozent der Presseberichte mit dem Thema Heimversorgung.
Extrem fit oder hinfällig? „Die Medien zeigen stark polarisierte Altersbilder“, konstatiert die Bonner Medienwissenschaftlerin Caja Thimm 2011. „Eine Gesellschaft des langen Lebens muss mit den vielfältigen Altersbildern und dem Wandel der Generationenverhältnisse auf allen Ebenen umgehen.“

Katholische Sonntagszeitung, 42/2012.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert