Abendsegen: Das Dunkel im Griff
Wir haben ein Leben bei Tage, das ist hell und klar. Und auch der Abend ist ausgeleuchtet, überall Lampen, Leuchtreklamen, Fernsehgeflimmer. In der Nacht bleibt von all der Beleuchtung stets ein orangenes Licht über den großen Städten.
Wir haben das Dunkel im Griff. Vieles ist geregelt, genormt, geplant, versichert. Ratgeber leuchten jedes Problem und Psychologen jeden Winkel in der Seele aus.
Und doch kommen sie an die Dunkelheit in den Seelen nicht heran. Wie ein Knabe zum vielfachen Mörder werden kann, ein Vater seine Tochter missbraucht und versklavt, ein Finanzmanager das Auskommen unzähliger Menschen mit Spekulationen zerstört. Dort ist unfassbare Dunkelheit.
Dort, wo das Unbewusste, die Angst vor innerer Dunkelheit sitzt, dort, wo Leid und Elend drohen, dort werden die Alltagsscheinwerfer schwach. Da dürfen Kerzen brennen, da sind Gebete, da darf Stille sein. Wir werden wie die Kinder und bitten Gott um Heil und Licht.
„Schade, Herr, dass wir dich in die dunklen Stunden verbannt haben, in die Not- und Sterbebezirke des Lebens“.
Wie sähe die Welt aus, wenn wir Gott bei Tagesanbruch um seinen Beistand bäten. Zu ihm aufjauchzten, wenn die Sonne aufgeht. „Bleibe bei mir Herr, denn ich bin frohgemut und will die Freude mit dir teilen!“
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